Rekordjahr für die Kanugruppe
(Bericht der Wilterschen Zeitung vom 19.10.2012)

Zufriedene Gesichter bei der Kanu-Gruppe Wilster – von links Peter Huusmann, Doris Neumann,
Thore und Ingmar Engel. Foto: H. Schwichtenberg
3900 Kilometer gepaddelt: Uwe Münster verbessert Uralt-Leistung von Klaus-Peter Albrechtsen
Wilster. Die Paddelsaison wurde für die Kanu-Gruppe Wilster (KGW) zu einem einem Rekordjahr. Die gut
150 Vereinsmitglieder im Alter von sieben bis über 80 Jahren hatten bereits im Juni 17 800 Kilometer
zurückgelegt. Wie hoch die Zahl letztendlich wird, steht noch nicht fest. Noch haben nicht alle Mitglieder
ihre Fahrtenbücher abgegeben.
„In der Saison zuvor sind 26 600 Kilometer gepaddelt worden. Für die abgelaufene erwarte ich deutlich
mehr“, sagt Vereinsjugendwart Ingmar Engel. Fest steht aber schon jetzt: Der Vereinsrekord ist geknackt
worden, denn Uwe Münster hatte in seinem Fahrtenbuch 3900 Kilometer notiert. Deutlich mehr als
Klaus-Peter Albrechtsen, der 1982/1983 auf Flüssen und Seen insgesamt 3253 gepaddelt war. Kaum
weniger fleißig war Ingmar Engel, der 3669 Kilometer zu Buche stehen hat. Ein Superergebnis legte
Jakob Nimz vor: Der erst 14 Jahre alte Schüler schaffte mehr als 1000 Kilometer. Obwohl nicht das
ganze Jahr im Boot, beteiligte sich auch Elske Ruge am Kilometersammeln. Bis zu ihrem Start im Sommer
nach Costa Rica – die 17-jährige Jugendliche hält sich im Rahmen eines Schüleraustausches für ein Jahr
in Mittelamerika auf – legte sie immerhin noch 666 Kilometer zurück.
Vereinswanderwart Peter Huusmann spricht deshalb auch von einer „hervorragenden Saison“. Entscheidend
dafür: „Die gute Vereinsarbeit mit einem engagierten Vorstand, der sich um seine Mitglieder kümmert. Die
Chemie stimmt, wir sind ein Team.“ Diese Aussage ergänzt seine Stellvertreterin Doris Neumann: „Bei uns
helfen auch Leute mit und übernehmen Aufgaben, die nicht im Vorstand sind.“ Dass sich auf Wanderfahrten
auch die langsamsten Paddler noch wohlfühlen können, dafür sorgt soziales Verhalten innerhalb der Gruppe:
„Auch auf den letzten Paddler im Feld wird gewartet“, betont Doris Neumann.
Ein Blick in das Fahrtenprogramm der der abgelaufenen Saison zeigt, dass Wilsteraner Paddelboote auf
zahlreichen Gewässern – hauptsächlich im nord- aber auch im ostdeutschen Raum – unterwegs waren:
gepaddelt wurde die Elbe während der Jugendurlaubstour, die Aller im Rahmen der Pfingsttour und die
Peene von den Teilnehmern, die an der traditionellen Herrentour teilgenommen hatten. Zu einer
außergewöhnlichen Trip brachen die Kanuten im Mai auf: Sie beteiligten sich mit acht Jugendlichen und
18 Erwachsenen am so genannten Wesermarathon und paddelten 80 Kilometer am Stück.
Spaß auf dem Wasser hatten insbesondere die Jugendlichen, die an dem Jugend-Kanuwochenende auf
der Stör teilnahmen, veranstaltet von den Itzehoer Wasserwanderern (IWW). Sie trafen dort auf Gleichgesinnte
aus den Vereinen Itzehoer Wasserwanderer, Itzehoer Kanu Clubs und Elmshorner Wanderpaddler und legten
auf dem Tidenfluss jeweils 50 Kilometer zurück.
Viel Kondition wurde auch von Doris Neumann, Christin Gerbitz, Lasse Peters und Peter Kohnke gefordert,
die sich an dem Härtetest „100 Kilometer auf der Stör“ beteiligten. Aus den weiteren Aktionen ragt eine
Veranstaltung besonders heraus: die Verbandsfahrt auf der Wilster Au, an der sich Anfang September 67 Paddler
aus Flensburg, Hamburg, Lübeck, Schleswig, Pinneberg, Itzehoe, Kiel und eben Wilster beteiligen.
Besonders auffallend in diesem Jahr: das Interesse der Jugendlichen, die sich der KGW angeschlossen haben.
„Sie betreffen das Alter der Sieben- bis Achtjährigen und das der Zwölf- bis Dreizehnjährigen“, freut sich
Ingmar Engel „über den Zulauf seit den Sommerferien“.
Für sie und alle anderen beginnt schon bald eine interessante Zeit im Wilsteraner Schwimmbad – ab Januar
wird dort im Abstand von zwei Wochen das Kentertraining veranstaltet.
Dass der Paddelsport jedes Alter anspricht, das bewiesen die Senioren, die erstmals an der neu ins Leben gerufenen
Senioren-Kaffeefahrt teilnahmen und vom Brook aus in Richtung Kasenort aufbrachen. Zwölf waren dabei, der
älteste über 80 – und das war Albert Bielenberg. Der ehemalige Faltbootfahrer setzte sich in einen Zweier und nahm
eine Seniorin mit. Kommentar von Doris Neumann: „Das passt zu unserem Selbstverständnis von Rücksichtnahme
gegenüber anderen.“